Vortrag "Friedrich Rückert - Leben und Werk"

Datum: 
Freitag, 16. Januar 2009 - 0:00
Geburtshaus von Friedrich Rückert in Schweinfurt
Rückert-Denkmal in Schweinfurt
Rudolf Kreutner

Friedrich Rückert, Dichter und Sprachgelehrter (geb. 1788 in Schweinfurt, gest. 1866 in Neuses bei Coburg), hat ein umfangreiches Werk, darunter 20.000 Gedichte, hinterlassen. Hans Wollschläger (1935–2007) und Rudolf Kreutner (Jahrgang 1954) ist zu verdanken, dass die historisch-kritische Edition der Werke Rückerts (Schweinfurter Edition) auf den Weg gebracht werden konnte, die bis heute auf 11 Bände angewachsen ist und letztlich 48 Bände umfassen wird.

Rückert, sein hoher Rang als Sprachgelehrter ist bis heute unumstritten, war von 1826 bis 1841 Professor für Orientalische Philologie an der Universität Erlangen und anschließend bis 1848 an der Universität Berlin. Er leistete den wesentlichen Beitrag zur Rezeption orientalischer Literatur im 19. Jahrhundert, vor allem durch Übersetzungen und Nachdichtungen aus der arabischen, persischen und Sanskrit-Literatur. Hohen Bekanntheitsgrad erlangte er durch seine Gedichte wie „Liebesfrühling“ oder die zum Teil von Gustav Mahler vertonten „Kindertodtenlieder“, in denen Rückert seine Trauer über den Verlust zweier seiner Kinder zu verarbeiten suchte.

Rudolf Kreutner, Autor zahlreicher Fachbeiträge und -bücher zur Literatur- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts, wurde 2006 für seine wissenschaftlichen Verdienste von der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Er wird anhand des Werkes in das Leben und Schaffen von Friedrich Rückert einführen, den Golo Mann (1909–1994) »einen der liebenswerte­sten unter den deutschen Dichtern« nannte.