Vortrag "Evolution und Schöpfung"

Datum: 
Freitag, 23. Mai 2008 - 0:00
Professor Jörg Hacker

Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jörg Hacker

Die Frage „Woher kommen wir?“ habe die Menschheit seit jeher beschäftigt, erklärte Professor Hacker bei seinem Vortrag im überfüllten Sitzungssaal des Veitshöchheimer Rathauses. Wie in den großen Schöpfungsmythen habe auch in der Geschichte der biologischen Wissenschaften die Frage nach der Entwicklung des Lebens in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestanden.
Die 1859 von Charles Darwin veröffentlichte, heute noch gültige Evolutionstheorie besagt – kurz ausgedrückt -, dass alle Lebewesen „miteinander verwandt“ seien. „So kann man heute konstatieren, dass es in der Tat ein Kontinuum der Evolution gibt, die in mehreren großen Schritten vonstatten gegangen sein muss.“ Obwohl die Ergebnisse der modernen Molekularbiologie sich in die Darwinsche Theorie einordnen lassen, glauben die „Kreationisten“, dass die Schöpfungsberichte der Bibel absolut zu setzen seien bzw. ein „göttlicher Designer“ zu postulieren sei. Daneben gibt es die „Ultra-Darwinisten“, die meinen, „durch die Evolutionslehre wäre der Atheismus quasi wissenschaftlich legitimiert“. Diese Konsequenz zieht vor allem der Biologe Richard Dawkins in seinem Bestseller „Der Gotteswahn“.
„Aus meiner Sicht eignet sich die Evolutionstheorie nicht, um eine allumfassende Weltanschauung zu begründen,“ resümierte Professor Hacker.

Professor Jörg Hacker ist seit März 2008 Präsident des renommierten Robert-Koch-Instituts in Berlin und damit oberster Seuchenschützer Deutschlands. Zuvor leitete er seit 1993 das damals neu gegründete Institut für Molekulare Infektionsbiologie an der Universität Würzburg. Mehr als 240 Fachartikel hat er dort publiziert, dazu ungezählte Buchbeiträge. Und seit 2003 ist er auch noch Vize-Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Professor Hacker gehört zu den angesehensten Mikrobiologen Deutschlands“, sagt sein Vorgänger Reinhard Kurth.

Für den bekennenden Christ steht die wissenschaftliche Theorie zur Entstehung des Lebens nicht in Widerspruch zu seinem Glauben.